ArbeitsTexte

Arbeitsbeschreibung_Stand ca. 2023

Kunstgeschichte

Die Arbeiten von Uwe Kubiak haben Berührungspunkte unter anderem mit der konkreten Kunst.
Sie sind Teil entsprechender Museums- und Privat- Sammlungen.

Die Werke dieser Kunstrichtung sind grob betrachtet durch geometrische Formen, serielle Elemente (Formen und Methoden), monochromen Farbauftrag, und eine möglichst präzise technische Ausführung geprägt.

1924 tauchte der Begriff konkrete Kunst das erste Mal auf.
Im Netz kann man diverses nachlesen.

Entstehungsprozess

Am Anfang war diese Definition auch ausreichend für Uwe Kubiaks Arbeit, das heißt im Kopf bestand eine Bildidee, die so zu Papier gebracht werden sollte.

Das Ergebnis waren geometrische Zeichnungen, schwarze Tusche auf Papier. Als Hilfsmittel wurden alle Instrumente eingesetzt, die beim technischen Zeichnen damals (um 1980) benutzt wurden. Technische Zeichentische, Zirkel, Lineale, Tusche-Rapidographen, Feinminenbleistifte, usw.

Methoden

Ohne sich dessen am Anfang bewußt zu sein zogen die Methoden der Konstruktion und Realisierung der Bilder zunehmend die Aufmerksamkeit Kubiaks auf sich. Es bestand immer weniger eine Vorstellung davon, wie ein Bild werden sollte, sondern immer mehr eine Neugier darauf, wie ein Bild werden könnte, wenn man diese oder jene Methode anwendet, oder wie es werden könnte, wenn man diese oder jene Methode so und so modifizieren würde, oder wenn man diesen oder jenen Parameter verändern würde.

Die Methoden wurden systematisiert und soweit weiterentwickelt, daß es nur noch einzelne Elemente gab, die nach vorher festgelegten Regeln auf einer Fläche verteilt wurden, und dann zu einem Bild wurden.

Der gesamte Entstehungsprozeß einer Arbeit ist vollkommen durch Regeln folgenden Methoden abgedeckt, so daß an keiner Stelle Zufall oder Willkür eine Rolle spielt.

Element

Diese einzelnen Elemente waren und sind ausschließlich gleichseitige Dreiecke, gleichschenkelige rechtwinkelige Dreiecke, Quadrate, Kreise, Halbkreise, gerade Linien, Kreisteillinien. Farbe Schwarz.

Innerhalb einer Arbeit kommt immer nur ein Elementtyp zum Einsatz.

Methoden Einzelarbeit

Die Methoden, nach denen sich ein Bild aufbaut, ergeben sich daraus, welche Elemente verwendet werden, denn es kommen nur Methoden in Betracht, die auf diese Elemente anwendbar sind. Genauso ergeben sich die Regeln aus den Methoden und den Elementen. Daraus folgt, daß durch die Methoden und Regeln die Anzahl, die Position, die Orientierung, die Größe der Elemente und Größe und Umfang der gesamten Arbeit festgelegt werden. Die zu Grunde liegenden Regeln, betreffen die Kombinationen der Elementteile, der Elemente, gesamter Sets von Elementen und die Gesamtheit der möglichen Varianten.

Innerhalb einer Arbeit werden kombinatorisch erzeugte Abfolgen von Elementen dargestellt, diese sind immer definitorisch vollständig und ohne Wiederholungen.

Als die Arbeiten noch per Hand gezeichnet wurden, war die Realisierung von Varianten immer nur sehr eingeschränkt möglich, weil die Herstellung einer Zeichnung durchaus Monate dauern konnte. Bis 2000 sind eigentlich immer nur einzelne Arbeiten ohne Varianten, einige mit wenigen Varianten entstanden.

Durch den Einsatz von Grafikprogrammen ist Kubiak heute in der Lage annähernd die gesamte Ergebnisbandbreite einer bestimmten Methodenanwendung zu realisieren.

Unikatserien

Die Anzahl der Varianten ergibt sich z.B. dadurch, dass der Startpunkt einer kombinatorischen Reihung innerhalb eines Wertebereiches alle Werte mit einer festgelegten Schrittweite durchläuft. Die Unterschiedlichkeit der Ergebnisse kann einerseits schon bei kleinen Wertänderungen sehr stark ausfallen, aber auch umgekehrt bei sehr großen Wertänderungen sehr gering ausfallen.

Rein logisch sind alle Varianten gleichwertig, gleichwahrscheinlich und deren Anzahl ist nicht beliebig.

Bei der Anzahl der Varianten kann es einen Spielraum geben, wenn die Schrittweite variabel gewählt werden kann. Die Schrittweite wird so gewählt, daß möglichst alle Erscheinungsformen vorstellbar sind.

Da es aus der inneren Logik heraus keine logische Begründung gibt, eine der Varianten einer anderen vorzuziehen, ist es zwingend alle Varianten darzustellen. Die Programme generieren keine Arbeiten, denn nach wie vor muß alles per Hand erzeugt werden, da der Zeichenstift lediglich durch die Maus ersetzt wird. Die Arbeiten, die am PC entstehen, schöpfen qualitativ lediglich die Möglichkeiten aus, die technisch auch per Handzeichnung realisierbar wären.

Farbe

Ursprünglich wurde bei den Tuschezeichnungen nur die Farbe Schwarz verwendet. Bei der Arbeit am Pc wurden Farben von Anfang an verwendet, um während des Entstehungsprozesses Strukturen, Ebenen, Gruppierungen und andere Strukturierungen zu visualisieren. Dadurch wurde eine höhere Komplexität bei der Erstellung möglich. Ab etwa 2009 wurden diese Farben gezielt in der Endfassung einiger Werke belassen und gleichzeitig wurde die Farbe dann auch als ein weiterer Parameter für kombinatorische Zwecke verwendet. Die Farbe dient dazu, um Strukturierung sichtbarer zu machen. Gleichzeitig erscheinen durch die Farbe Unterscheidungsmerkmale, nach denen weitere Strukturierungen vorgenommen werden können.

Definition Unikat

Aus diesem allen bis hier folgt, daß zwangsläufig jede Arbeit ein Unikat aus einer Reihe von Unikaten ist, die untereinander nahe oder weiter entfernte Varianten voneinander sind. Alle stellen für sich gleichwertig das Gesamtprinzip in einer jeweilig einzigartigen individuellen Erscheinungsform dar.